Clubausflug nach Usedom vom 5. – 7. Mai 2016
Am Himmelfahrtstag treffen wir uns bei strahlendem Sonnenschein zum Frühstück und anschließendem Briefing im Fliegerstübchen. Ein herzliches Dankeschön vorab an Wilhelm, der alles super vorbereitet hat, und Petrus meint es gut mit uns – auch für die nächsten Tage. Die Insel Usedom soll die sonnenreichste Region Deutschlands sein. Neben Sonne, Meer und kilometerlangen, feinsandigen Stränden bietet die Insel kontrastreiche, reizvolle Landschaften: Meer und Seen, weite Wiesen und dichte Wälder, flache, breite Ostseestrände und imposante Steilküsten. Das wollen wir entdecken. Mit 6 Maschinen geht es um 11.30 Uhr los über die Startbahn 21° bei mäßigem Ostwind.
Mit dabei sind Werner, Gery und Monika mit der Moran `Rennziege`,
mit der Moran EGKY Piu, Barbara und Wilhelm,
mit der TB 10 Helmut und Sigrid,
mit der Aquila Andreas und Susann,
mit der Piper EMGS Ralf-Rainer mit Tochter Tessa, sowie Klaus und Margret und vom Celler Aero-Club sind auch dieses Jahr wieder Joachim und Sylvia mit ihrer Mooney dabei.
Wir fliegen südlich um das Beschränkungsgebiet des Truppenübungsplatzes und dann Kurs 63° über die Elbe, die Mecklenburger Seenplatte über das Kleine Haff zur Landebahn 29° und landen sicher in Heringsdorf EDAH. Die blühenden Rapsfelder bieten einen wunderschönen Anblick aus der Luft.
In Heringsdorf erwartet uns die Erlebniswelt in Hangar 10 nach einem Begrüßungstrunk mit Blick auf das Rollfeld, auf dem viele Maschinen abgestellt sind. In Hangar 10 tauchen wir in die Welt der Fliegerei ein, eine weltweit einmalige Sammlung an flugfähigen und historischen Flugzeugen, wie
z. B. der Spitfire, der Messerschmitt oder der Mustang und eines russischen Kampfflugzeuges, sowie der Grunau – G9 – Schädelspalter oder dem Dreifachdecker Fokker des Roten Barons, Manfred von Richthofen, die unter der Decke hängen. Daneben gibt es viele Informationen über die Bedeutung des Flugplatzes Heringsdorf im 2. Weltkrieg und wir erleben Life den Start einer Spitfire. Das war schon der erste Höhepunkt für die Flieger.
Vor dem Hangar 10 warten danach 3 Leihwagen auf uns, Wilhelm, Helmut und Klaus werden als Fahrer ausgeguckt, und los geht es nach Ahlbeck zur Seebrücke, wo uns viel Trubel mit Musik von Truckstop und Fallschirmspringer, die am Strand auf einem Kissen Ziellandungen hinlegen, empfangen.
Wir schlendern genüsslich über die Promenade, ein Eis oder ein Fischbrötchen gehören dazu.
Gegen 17 Uhr erreichen wir unseren ‚Vineta Ferienpark Usedom H+Hotel‘ in Koserow, strandnah zum Steilufer des Steckelberges und checken dort ein. Die Anlage besteht aus sechs neu erbauten skandinavischen Ferienhäusern, mit 50 komfortablen, 4-Sterne klassifizierten Wohnungen (laut Information von Wilhelm waren bereits im Januar keine bezahlbaren Hotelzimmer für die Gruppe zu bekommen). Wir sind angenehm überrascht über die Unterkunft – sogar mit Sauna und Wirlpool in den Wohnungen und schönem Balkon oder Terrasse – und großem Schwimmbad am Stammhaus, und richten uns gleich häuslich ein. Bis zum menschenleeren Strand mit Eieruhr-Sand sind es nur
10 Minuten durch den frühlingshaften Buchenwald mit Buschwindröschen und Vogelgezwitscher.
Um 18 Uhr erwartet uns ein leckeres Abendessen im Best Western Hotel ‚Hanse Kogge‘ in Koserow mit ehrwürdigen Handwerksmeister-Auszeichnungen an den Wänden und dazu eine reiche Auswahl an Fischgerichten. Danach brauchen wir unbedingt Bewegung, für 2 Stunden auf der Kegelbahn. Piu erinnert sich an seine Jugendzeit als Kegel-Aufsteller und kann sich nur schwer von der Kegelbahn trennen. In lustiger Runde werden 3 Bahnen von uns traktiert, aber keinem ist es gelungen, alle Neune zu kegeln. Die Regeln waren bis zum Schluss nicht ganz klar – doch was macht das schon?
Nach dem Frühstück am Freitag starten wir um 10.30 Uhr nach Peenemünde, wo uns im historisch-technischen Museum ein Herr König als Führer erwartet. Mit sehr gut fundiertem Wissen bringt er uns die Geschichte der Heeresversuchsanstalt näher, in der 1942 mit dem weltweit ersten Start einer Rakete ins All einer der spektakulärsten, gleichzeitig aber auch einer der gefährlichsten technischen Durchbrüche des 20. Jahrhunderts gelang. In der benachbarten Erprobungsstelle der Luftwaffe wurden Flugkörper mit revolutionärer Technik getestet. Die Forschung diente jedoch von Beginn an nur einem Ziel: Hochtechnologie sollte militärische Überlegenheit schaffen, nicht zuletzt durch den massiven Einsatz von Zwangsarbeitern. Auf einer Ausstellungsfläche von 5000m² sind Dokumente, Originalteile, Zeitzeugeninterviews, Dokumentationsfilme und Modelle zu besichtigen. Auf dem Freigelände rund um das Kraftwerk ist eine Vielzahl von Großexponaten wie der Flugbombe ‚V1‘ und der Rakete ‚V2‘ oder ein restaurierter Originalzug der Peenemünder Werkbahn ausgestellt. Mit einem Aufzug im Kesselhaus des ehemaligen Kraftwerks gelangen wir auf eine Aussichtsplattform auf dem Dach des Gebäudes, wo wir in 30m Höhe einen einzigartigen Blick über das ehemalige Versuchsgelände und über die Mündung der Peene und den Greifswalder Bodden bis zur Insel Rügen haben. Durch Gery`s Schilderungen während der Führung als britischer Junge, der die Bombardierungen der deutschen Luftwaffe erlebt hat, wird er nach der Führung zu einem Interview gebeten. Bei einem Kaffee mit Kuchen oder einem kühlen Blonden lassen wir die Eindrücke sacken bevor es weiter geht nach Zinnowitz.
An der Seebrücke in Zinnowitz tauchen wir mit der Tauchgondel auf ca. 4m unter Wasser ab unter dem Motto „Tauchen und das Meer erleben – in 3D!“ bekommen aber life nur einen kleinen Fisch zu sehen und etwas Seetang. Während des Abtauchens und auf Tauchstation gibt uns der Käptn eine Einführung in den Lebensraum der Ostsee, dem größten Brackwassermeer der Erde, und seine Besonderheiten. Mit einer 3D-Brille auf der Nase begleiten wir die Kegelrobben sowie Dorsche, Heringe oder Ohrenquallen auf ihrem Weg durch die blauen Tiefen. Wir entdecken in Seegraswiesen Plattfische, Seenadeln oder auch die flinken Ostseegarnelen und gehen mit Strandkrabben und Seesternen auf Beutezug durch die Algenwälder.
Das Abendessen findet heute in dem rustikalen Restaurant ‚Seeräubär‘ in unmittelbarer Nähe unserer Ferienwohnungen in Koserow statt – und der Spaziergang dorthin tut gut.
Am Samstag heißt es schon nach dem Frühstück die schöne Ferienanlage zu verlassen, nicht ohne vorher noch einmal durch den Buchenwald zum Steilufer zu laufen und den Strand zu genießen. Um 12 Uhr erwartet uns in Wolgast – nach einem Kurztrip durch den Ort – auf der westlichen Seite der Peenemündung der 2-Master-Großsegler „Weiße Düne“, Baujahr 1909, umgebaut 2000, Segelfläche 400m², 45 m lang und 29 m Masthöhe, ganz schön imponierend. Das Wetter ist optimal zum Segeln. Die Kapitänin Jane Bothe begrüßt uns mit ihrer Crew mit einem Glas Sekt, und dann geht es los, zunächst mit Motorkraft, doch schon bald kommen Hilfskräfte zum Segelsetzen zum Einsatz, Groß und Klein sind mit Begeisterung dabei und freuen sich, als der Wind in den 2 Großsegeln und 2 Fock-segeln knattert. Wir segeln durch das Kleine Haff vorbei an der Peene-Werft, kleinen Orten, beschaulichen Landstrichen, blühenden Rapsfeldern und sehen Kormorane, Möwen, Reiher und kleine Wasservögel, z. T. im Schilf brüten. Katamarane, Paddler und kleine Segelschiffe gleiten an uns vorbei, ein Traumtag, und das Sonnenschutzmittel kommt zum Einsatz. Gegen 14 Uhr hat der Koch einen maritimen Lunch u.a. mit Räucherfischspezialitäten aus der Region bereitet, und wir lassen es uns unter Deck schmecken. Kaffee und Kuchen runden das Ganze ab, und den Männern schmeckt das Bier an Deck mit Wind in den Haaren besonders gut. Schade, dass um 16 Uhr die Tour wieder im Hafen von Wolgast endet, und wir bis 17 Uhr auf dem Flugplatz in Heringsdorf eintreffen müssen. Klaus nimmt eine Abkürzung über kleine Straßen und beschauliche Orte nach Heringsdorf, nur eine Tankstelle war dort nicht mehr zu finden, so heißt es noch einmal nach Heringsdorf fahren zur nächsten Tankstelle bevor wir die Leihwagen am Flugplatz vollgetankt abgeben. Um 17.30 Uhr sind alle Flugzeuge wieder in der Luft über die Startbahn 10°– Joachim mit leichten Startschwierigkeiten, weil ein Magnet nicht funktionieren wollte, doch nachdem die Maschine warm gelaufen ist starten auch Joachim und Sylvia in Richtung Celle. Mit Rückenwind und Kurs 240° geht es zurück nach EDVH, wo uns Khaled und Sylvia schon am Grillhäuschen erwarten. Ein allseits gelungener Clubausflug geht zu Ende, und wir sagen noch einmal Danke an Wilhelm für das wirklich schöne Programm in diesen Tagen.
Margret und Klaus