Die Zugvögel machen sich auf gen Süden, wir fliegen nach Osten. Nein, der Himmel verdunkelt sich nicht, als wir vom Aero-Club Hodenhagen nach Dresden fliegen. Trotzdem ist es ein besonderes Ereignis, als 6 Maschinen die Schwerkraft der Erde überwinden und in Hodenhagen starten. Dieses Jahr war mit bodenständigen Arbeiten ausgefüllt und sollte der Sicherung des Flugbetriebs dienen. Eine neue Startbahn aus Gitterkunststoff erstreckt sich nun da, wo man das Terrain bisher eher als Kaninchen- oder Pferdeweide einordnen konnte. Zufall, aber genau am 28. September ist die Bahn startbereit und abgenommen. Die EKUC startet mit Melanie Fligge, Steffen und Michaela Weigelt und furchtlos pilotiert von Rolf Bannier, die EEZD wird wie auf Schienen von Familie Thiele ins blaue Element verführt und die Privatmaschinen von Wilhelm Herder und Familie Schippel mit Grumman Tigerschwung entlang der Elbe geführt. Die Pios haben sich die Schleppmaschine der Segelflieger gekrallt und Holger Schmalstieg und Eckhardt Wilkens fliegen ganz allein mit ihren fliegenden tollkühnen fliegenden Kisten
Eckhardt Wilkens ist zuerst in der Luft und verblüfft die Umwelt mit frühem Abheben, was sonst nicht gerade die Stärke der Diesel Cessna ist. In Dresden wartet Eckhardt, der dementsprechend auch als erster eintrifft auf den Rest des Geschwaders. Der lässt nicht lange auf sich warten und per S-Bahn und Straßenbahn geht es zum Hotel. Gut, dass wir fachkundige Crewmitglieder von der Bahn dabei haben, so bewältigen wir sogar den Fahrscheinautomaten.
Das Hotel am Terrassenufer liegt fast direkt in der Innenstadt, versprüht äußerlich aber unverkennbar den Charme der DDR-Zeit. Kein Wunder, früher war es ein Heim für Auszubildende. Innen ist es jetzt perfekt renoviert, große helle und moderne Zimmer und ein Restaurant zur Elbe hin in einem großen Garten gelegen. Wir erholen uns erst einmal von dem Flug und essen genüsslich zu Mittag. Danach wollen wir Dresden kennenlernen und besteigen einen Doppeldeckerbus. Der fährt uns holpernd durch Dresden, eine ältere Dame erklärt mit monoton langweiliger Stimme, was sie so für berichtenswert hält. Wir schieben die Glasfenster hin und her um uns vor dem Fahrtwind zu schützen. Das gelingt leider nur dem, der gerade die beste Sitzposition oder die stärksten Muskeln hat. Einige krächzen schon umweltgeschädigt. Am Markt werden wir rausgeschmissen und tippeln individuell zurück zum Hotel.
Abends sind wir bei Gräfin Cosel eingeladen. Das ist vielleicht eine Dame des Hochadels, in diesem Fall aber ein Raddampfer mit ziemlichem Fassungsvermögen und sächsischer Dixymusik. Wir können 3 Stunden lang die Elbe bei Nacht bewundern. Viele Lichter und manchmal sieht man sogar was, das blaue Wunder und Schloss Pillnitz. Was danach so in später Nacht noch passiert ist, weiß der Chronist nicht, er ist früh ins Bett und morgens um 6 Uhr wieder aufgestanden und zurück nach Hodenhagen gedieselt.
Einige Eindrücke unseres Ausfluges haben wir in unserer Galerie festgehalten.