Am gestrigen Samstag besuchte uns Olaf Salzbrunn von der deutschen Gesellschaft für Rettung Schiffbrüchiger. Insgesamt 33 Interessierte des Aeroclubs Hodenhagen nahmen an dem Vortrag teil.
Wir erhielten einen lebendigen und sehr informativen Vortrag über das richtige Verhalten bei Flügen über Wasser. Da Olaf selbst erfahrener Pilot ist, konnte er viele fliegerische Tipps an die Anwesenden weitergeben.
Eine gute und intensive Flugplanung, sowie Kenntnisse über sein Luftfahrzeug gehören zu jedem bevorstehenden Flug dazu. Doch was ist, wenn einmal der Ernstfall eintritt? Da hilft einem die beste Ausrüstung nichts, wenn man nicht weiß, wie sie zu bedienen ist. Im heutigen Vortrag lernten wir die unterschiedlichsten Rettungsmöglichkeiten kennen.
Begonnen wurde mit dem richtigen Anlegen und Aufblasen der Rettungsweste, welches eines unserer Mitglieder demonstrieren durfte. Ebenfalls wurde generelles Wissen über Rettungswesten geteilt – beispielsweise diese alle zwei Jahre professionell neu verpacken und prüfen zu lassen. Spätestens nach 10 Jahren sollte die Weste komplett getauscht werden, auch wenn sie optisch noch einwandfrei aussehen mag.
Empfohlen wurden uns Westen der Hersteller Secuma und Kadematic, welche mindestens einen Auftrieb von 150 Newton aufweisen. Ebenfalls sollte darauf geachtet werden, dass die Westen nicht automatisch auslösen, sondern durch manuelle Betätigung aufgeblasen werden. Andernfalls kann eine Flucht aus dem Cockpit im Wasser unmöglich werden.
Doch was mache ich überhaupt, wenn ich nun im Wasser bin? Trotz der misslichen Lage sollte man so ruhig wie möglich bleiben und die Rettungsweste niemals im Flugzeug aufblasen. Als erstes sollten der Kopf und die Hände gegen Unterkühlung gesichert werden, ehe gegebenenfalls mit dem Trockenanzug (zusätzlich zum Körpereigenen angegessenen „Bioprenanzug“ 😉 ) fortgefahren werden kann.
Auf dem Wasser sind schwarze oder weiße Kleidungsstücke für die Retter nur schwer auszumachen, weshalb grelle Farben bei Flügen über Wasser vorteilhaft sind. Für ein besseres „gesehen werden“ wurden uns Hilfsmittel wie Spiegel, Rauchfackel, Seenotfackel vorgestellt und später in der Praxis getestet.
Im Folgenden wurden die Rettungsmittel vorgestellt, die seitens der Luftrettung verwendet werden, Neben Rettungsschlinge und Rettungskorb wurde uns im Video eindrucksvoll gezeigt, wie im Ernstfall eine professionelle Bergung abläuft.
Eine Hausaufgabe erhielten alle Teilnehmer von Olaf – die blinde Erfühlung des eigens bewegten Luftfahrzeuges für den Ernstfall einmal auszuprobieren, damit man dieses nicht das erste Mal in der trüben Nordsee machen muss.
Mit den Worten „Die Frage ist schließlich nicht, ob ein Vorfall passiert, sondern wann er passiert.“ wurde der Vortrag mit Zufriedenheit aller beendet.
Wir bedanken uns hiermit noch einmal für den hochinteressanten und lehrreichen Vortrag.
Wenn auch DU etwas Gutes für die Seerettung tun möchtest, sind sie über jede Spende sehr dankbar!
https://spenden.seenotretter.de/
Wir wünschen Euch viele sichere und eindrucksvolle Flüge über Wasser!